News11. Neumarkter Orthopädie- und Unfallchirurgiesymposium
10.02.2018 Neumarkt.Am Klinikum Neumarkt fand das 11. Neumarkter Symposium für Orthopäden und Unfallchirurgen aus dem nord- und mittelbayerischen Raum statt. Über 100 Teilnehmer sorgten erneut dafür, dass die Veranstalter von einem vollen Erfolg sprechen konnten.
Laut Politik, Krankenkassen und der Laienpresse ist eines der großen Probleme in unserem Gesundheitssystem, dass zu viel operiert wird. Statistische Daten belegen bzw. sollen belegen, dass es erhebliche regionale Unterschiede in der Häufigkeit von Hüft- und Knieendoprothesenimplantationen, Wirbelsäulenoperationen, etc. gibt, was möglicherweise rein pekuniäre Ursachen haben könnte. Die medienwirksame Darstellung der Bertelsmann-Studie und des AOK Reports führt zu einer erheblichen Verunsicherung bei den Zuweisern, Patienten, aber auch den Operateuren und Kostenträgern. Mit dem Zweitmeinungsverfahren ist ein sicherlich sinnvolles Stilmittel eingeführt worden, wobei es noch erheblich an der strukturellen Umsetzung mangelt. Laut Bertelsmann-Studie liegen für den wirbelsäulenchirurgischen Bereich in unserem Landkreis im Vergleich zum Bundesdurchschnitt niedrige OP Zahlen vor. Diese Zahlen erfreuen uns natürlich einerseits. Liest man die Reporte jedoch differenziert und berücksichtigt die Stellungnahmen der Fachgesellschaften, müssen die Zahlen andererseits weiterhin kritisch hinterfragt werden. Im Rahmen des Symposiums wurde zumindest ein Teil der Verunsicherung gelöst. Unabdingbar für niedrige Operationszahlen ist eine gute – leitliniengerechte – OP-Indikationsstellung und enge Zusammenarbeit des stationären mit dem niedergelassenen fachärztlichen, allgemeinärztlichen und physiotherapeutischen Sektor. Die Fortbildungsveranstaltung für niedergelassene Ärzte und Klinikärzte war mit einem hochkarätigen Referententeam aus Klinik und Praxis besetzt, was die exzellente Zusammenarbeit zwischen dem niedergelassenen Bereich und dem Klinikum Neumarkt eindrücklich belegte. Landrat Willibald Gailler zeigte sich bei der Begrüßung erfreut, dass das Neumarkter Orthopädie- und Unfallchirurgiesymposium sich mittlerweile einen exzellenten Ruf weit über die Landkreisgrenzen hinaus erworben hat. Von dem hochkarätigen Referententeam profitieren schlussendlich die Patienten im gesamten Landkreis Neumarkt. Eine Ausstellung mit Firmen, die für die Versorgung von Verletzungen und Erkrankungen verschiedene medizinische Hilfsmittel anbieten, rundete das Symposium ab.
Organisiert wurde das Symposium vom Muskuloskelettalen Zentrum am Klinikum Neumarkt unter der Leitung von Prof. Dr. Alexander Schuh sowie den Chefärzten der Orthopädischen Chirurgie, Dr. Wolfgang Hönle, der Unfallchirurgischen Klinik, Dr. Thomas Schmickal, der Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie, Dr. Michael Janka, und Dr. Rüdiger Schmiedl, Tagesklinik für Schmerztherapie.
Foto: Prof. Dr. Alexander Schuh
