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Borkenkäfer in den Startlöchern – Gefahr für Bayerns Wälder

21.04.2016 München.

Bauernverband bittet Waldbesitzer um „saubere Waldwirtschaft“

Während sich die einen über den beginnenden Frühling freuen, schauen die Waldbesitzer sorgenvoll auf die steigenden Temperaturen, denn: je wärmer, desto aktiver der Borkenkäfer. Der Bayerische Bauernverband fordert daher die Waldbesitzer auf, besonders aufmerksam ihre Wälder auf Befall zu kontrollieren, um damit die weitere Ausbreitung des Schädlings frühest- und bestmöglich einzudämmen.

Das Sturmtief Niklas im März letzten Jahres und der trockene, heiße Sommer haben die Wälder in Bayern geschwächt. In der Folge konnten sich die Fichtenborkenkäfer in einigen Regionen stark vermehren – viele Fichten starben im vergangenen Jahr ab. Doch damit nicht genug: Sowohl der Buchdrucker als auch der etwas kleinere Kupferstecher haben als ausflugbereite Jungkäfer überwintert. Obwohl die Waldbesitzer bereits zahlreiche befallene Bäume aus den Wäldern entfernt haben, sind die Käferpopulationen höher als in den Vergleichszeiträumen der letzten Jahre. Die Borkenkäfer beginnen bei den ersten warmen Tagen nun mit ihrem Schwärmflug. Es ist dann besonders wichtig, die neu befallenen Bäume und potenziell bruttaugliches Baummaterial im Wald auf ein Minimum zu reduzieren, um eine weitere Massenvermehrung der Käfer zu vermeiden.

„Einzig und allein eine saubere Waldwirtschaft kann den Befallsdruck auf die nach wie vor geschwächten Bestände verringern“, sagt Johann Koch, Waldreferent beim Bayerischen Bauernverband. „Wir bitten daher alle Waldbesitzer, befallene Bäume umgehend und konsequent aufzuarbeiten und aus dem Wald abzutransportieren.“

Dass das Gefährdungspotenzial heuer besonders hoch ist, hat auch einen weiteren Grund, erklärt Koch.  „Auch über den Winter hinweg konnten sich die Bodenwasserspeicher in den Wäldern vielerorts nicht vollständig auffüllen. Bei einem trockenen Frühjahr droht nun vor allem den Fichten erneut eine Phase mit Trockenstress, der sie wiederum anfällig für Borkenkäferbefall macht.“ Der Bayerische Bauernverband appelliert daher an alle Waldbesitzer, ihre Bestände zu kontrollieren und bei Befall rasch zu handeln. „Die Gegenmaßnahmen haben in den nächsten Wochen oberste Priorität“, betont der Waldreferent. Darüber hinaus hofft er auf nasskaltes Wetter.

Doch nicht nur geschwächte Bäume bieten optimale Voraussetzungen für einen Befall. Auch Kronenmaterial, das unbearbeitet im Wald verbleibt, ist gefährdet. Über einen längeren Zeitraum kann dieses vom Kupferstecher als Brutraum genutzt werden. Um dies zu verhindern, sollten Waldbesitzer dieses von Käfern bevorzugte Material häckseln oder mulchen und dadurch brutuntauglich machen. ?Unterstützung mit Rat und Tat finden die Waldbesitzer bei den Forstzusammenschlüssen und den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Informationen zum Borkenkäfer, wie man die Befallsmerkmale erkennt und zur Entwicklung des Befallgeschehens finden Sie tagesakutell unter www.borkenkaefer.org Netzbetreiber.
 

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