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Presseerklärung der BI „Genug davon – B 299“ zur PM über die CSU-Kreistagsfraktionssitzung

10.07.2020 Neumarkt.

Die CSU-Kreistagsfraktion hat sich von Vertretern des Regensburger Bauamtes über die Ausbaupläne der B 299 rund um Neumarkt informieren lassen. Warum der Ausbau „unbedingt notwendig und sinnvoll“ sein soll, blieb aber den Zeitungslesern verwehrt. Und auch innerhalb der CSU gibt es Mitglieder, die dem nicht zustimmen würden. Lediglich der Verweis auf eine Hintertür macht es möglich, dass sich vielleicht einige der Kreisräte doch auch mit den vielfältigen Argumenten und Vorschlägen der anderen Seite, sprich der Bürgerinitiativen, befassen.
 
In keiner Weise erschließt sich der Bürgerinitiative „Genug davon – B 299“ die Aussage von „der umweltfreundlichen Abwicklung des Verkehrs“! Was ist daran umweltfreundlich, wenn durch Tempo 100 die Lärmbelästigung um35% steigt, der CO2-Ausstoß deutlich höher wird, mehr Verkehr in den Talkessel gezogen wird und einige Hektar Fläche zusätzlich asphaltiert und zubetoniert werden? Dies fragen sich die Mitglieder der BI „Genug davon -B 299“. Die genannten Unfälle und das Ziel der Reduzierung sind durch die von der BI ausgearbeiteten Maßnahmen sicherer zu vermeiden als durch die geplante Beschleunigung des Verkehrs.
 
Für die Rittershofer Straße hat die BI eine wesentlich kostengünstigere Variante erarbeitet, die zudem den Anwohnern des nahegelegenen BRK-Seniorenzentrums sehr entgegenkommt.
 
Bei dem geplanten Auffahrtvorhaben „Tyrolsberger Straße“ würde derzeit ein Umgriff von 10 ha Land beansprucht, das heißt, 10 ha landwirtschaftliche Fläche würden zerschnitten und beträchtlich abgewertet, wobei ca. 1 ha asphaltiert würde. Die Alternative der BI kommt mit einem Bruchteil davon aus.
 
Für die „Verbesserung bei Stauf“ würde wohl kein Landwirt auch nur einen Quadratmeter freiwillig hergeben.
 
Der „Wegfall der Ampel bei Pölling“ wird mit einer die Pöllinger sehr belastenden Brücke erkauft. Hier haben unsere bislang geführten Gespräche ergeben, dass die geplante Brückenlösung ziemlich einheitlich abgelehnt wird zugunsten einer geringfügigen Anhebung des Rings. Selbst aus dem Bauamt kam offensichtlich schon die Bevorzugung dieser Variante. Leider wird diese wesentlich sinnvollere Lösung ausgeklammert. Warum?
 
Hinzu kommt natürlich die Frage, warum der Wegfall der Ampel so hervorgehoben wird, wenn hundert Meter weiter am „Pöllinger Kreisel“ der gewonnene Zeitgewinn doppelt verloren geht?
 
Der angeführte „Überholdruck“ sollte seit Corona neu bedacht werden. Wie groß ist denn der Zeitgewinn tatsächlich? Unsere Messungen und Berechnungen gehen von ca 30 Sekunden aus!
 
Und was bekommen wir dafür? Eine deutlich schlechtere Wohnqualität mit all ihren negativen Folgeerscheinungen.
 
Der „Durchgangsverkehr“ hat die B 299-Umgehung inzwischen voll angenommen, so dass mit einer weiteren Reduzierung des Verkehrs in der Stadt nicht zu rechnen ist. Unseres Wissens liegen keine aktuellen belastbaren Zahlen zum Verkehrsaufkommen vor. Es war lediglich zu beobachten, dass bei der letzten Sperrung der B 299 bei Auto Kölbl und Umleitung des Verkehrs über die St 2240 und die Freystädter Straße der Fernverkehr diese Umleitung voll angenommen hat und nicht auf dem Kurt-Romstöck-Ring weiter fuhr. Also ist dieses Argument aus der Zeit des Beginns der Planungen inzwischen hinfällig.
 
Es wurde auch angeführt, dass ein dritter Streifen lediglich eine Verbreiterung um 4 m bedeuten würde. Tatsächlich werden es fast 6m werden durch ein stärkeres Bankett und begleitende Maßnahmen. Die Schneise, die bei Mühlhausen durch den Wald geschlagen wurde, beträgt immerhin ca 45m!
 
Ein weiteres Problem des dreistreifigen Ausbaus ist die Schaffung neuer Unfallquellen. Denn beim Anstieg zur Bahnquerung ist die ansteigende Fahrrichtung nur einspurig geplant und ähnlich ist die Situation am Anstieg bei der Querung der Flurstraße. Hier sind Konflikte vorprogrammiert.
 
Die BI „Genug davon B 299“ unterstützt zudem die Vorschläge der Staufer BI. Aufgrund der Unterschriftenliste ist zu erkennen, dass so ziemlich der gesamte Ort hinter der Arbeit der BI steht und unterschiedliche Meinungen wohl nur darin bestehen, welche Maßnahmen die gewünschte Verkehrsreduzierung durch den Ort bringen und die Lärmbelästigungen reduzieren. Der vorgeschlagene Kreisel wäre die international meist umgesetzte Lösung.
 
Im Vordergrund der Überlegungen und Planungen sollten nicht minimale Zeitgewinne sein, sondern der Schutz der Anwohner vor dem immer höher werdenden Verkehrslärm. Die Ortsteile Stauf und Woffenbach müssen durch eine effektive Schallschutzwand geschützt werden. Sie wollen nicht noch weitere 10 Jahre warten, bis das ping-pong-Spiel zwischen Stadt und Bund zum Ziel führt.
 
In der CSU-Kreistagsfraktion sind eine Reihe von Bürgermeistern vertreten. Wir fragen uns, ob sie die vorgelegte Planung so ohne weiteres unterstützen würden, wenn sie die Baumaßnahme aus ihrem eigenen Etat bezahlen müssten. Da aber der Bund dafür aufkommt, wird an eine Einsparung wohl nicht gedacht.
 
Wir von der BI und wohl auch der überwiegende Teil der Neumarkter wünschen sich, dass Politiker und Planer sich endlich mit den vielen Menschen, die sich intensiv mit den Planungen beschäftigt haben, zusammen setzen würden.
 
Die BI hat sich auch über weitere Punkte, die in vielen Leserbriefen angesprochen worden sind, Gedanken gemacht und bürgerfreundliche Lösungen gefunden. Wir haben uns jedoch hier auf die in den Presseberichten genannten Punkte konzentriert.
 
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