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Grundsteinlegung am Sport- und Kulturzentrum Berg - besondere Bedeutung des Hallenbades

31.07.2017 Berg.

Nach den abgeschlossenen Abbruch- und Entkernungsarbeiten wird inzwischen bereits an der neuen Mehrzweckhalle und dem Anbau an das zu sanierende Hallenbad gebaut. Am kommenden Donnerstag, 3. August 2017, findet in der Mitte der neuen Mehrzweckhalle an der Schulstraße um 18:00 Uhr die Grundsteinlegung für das neue Sport- und Kulturzentrum der Gemeinde Berg statt.
Hierzu werden neben Staatssekretär MdL Albert Füracker, Landrat Willibald Gailler, MdL Reinhold Strobl zahlreiche Ehrengäste erwartet.
 
Das neue Sportzentrum werde nach Aussagen von Bürgermeister Helmut Himmler den Schulen und Vereinen sowie der Wasserwacht und der Gesellschafts- und Kulturszene in Berg vielfältige Nutzungsmöglichkeiten eröffnen. Eine besondere Bedeutung für Berg habe das Hallenbad. Dies habe sich im Diskussion- und Entscheidungsprozess um das Bau- und Nutzungskonzept deutlich gezeigt und daher sei es zur klaren Entscheidung gekommen, das Hallenbad zu erhalten bzw. zu sanieren und zu erweitern.
 
Das koste zwar viel Geld, allerdings habe ein Hallenbad auch enorme Bedeutung über die Gemeinde Berg hinaus. Die Schulen der Nachbargemeinden Lauterhofen und Postbauer-Heng werden nämlich ihren Schwimmunterricht in Berg abhalten.
Stellvertretender Landrat Helmut Himmler Vertreter des Bayerischen Gemeindetags im „Ausschuss für Schule, Sport und Kultur“ beim Deutschen Städte- und Gemeindebund in Berlin und da ist regelmäßig die entsprechende Sport- und Schulinfrastruktur Thema der Tagungen im gesamten Bundesgebiet.


 
In Bayern seien in den vergangenen 12 Jahren über 60 Freibäder geschlossen worden und  50 weitere – darunter viele sanierungsbedürftige Hallenbäder -  seien  akut von der Schließung bedroht. Die Zahl der Nichtschwimmer steige dramatisch an. Ein Viertel der Deutschen gilt nach Angaben der DLRG inzwischen als Nichtschwimmer. Nur wissen es die meisten offenbar gar nicht. Befragt man die Deutschen, so sagen nur drei Prozent von sich selbst, sie könnten nicht schwimmen. Eine massiv unterschätzte lebensbedrohende Gefahr. Das Ergebnis: 537 Menschen sind im vergangenen Jahr ertrunken – ein Plus von fast zehn Prozent innerhalb von nur einem Jahr. Der Blick nach vorn verheißt auch wenig Gutes: Denn immer weniger Kinder lernen überhaupt noch schwimmen. Die DLRG geht davon aus, dass jedes Vierte Kind schon heute keinen Zugang mehr zu einem Schwimmbad, geschweige denn zu Schwimmunterricht hat. Immerhin haben noch rund drei Viertel der Grundschüler das Seepferdchen. „Viele Eltern glauben, ihr Kind könne mit Seepferdchen schwimmen. Das reicht aber nicht. Mindestens Bronze sollte es schon sein“, so Achim Wiese, der Sprecher der DLRG.
 
Schwimmbäder seien – so der Berger Bürgermeister - unverzichtbarer Bestandteil der Daseinsvorsorge und des Bildungsauftrags, genau wie Lesen und Schreiben. Nur sei ein Bad auch ein teures Gut. Denn ein durchschnittliches Freibad in Deutschland erwirtschafte nur rund 27 Prozent der Kosten, ein Hallenbad gut 30 Prozent, ein Freizeitbad immerhin 83 Prozent. In Berg lerne jedes Kind Schwimmen und das sei bereits ein Wert a priori. Noch dazu leiste die Wasserwacht seit 40 Jahren eine „großartige Kinder- und Jugendarbeit“ über die Gemeinde Berg hinaus.
Himmler sieht mit dem neuen Ganzjahresbad in Neumarkt sowie den Hallenbädern in Berching, Parsberg und Berg eine gute Hallenbad-Infrastruktur im Landkreis Neumarkt – neben all den Frei- und Naturbädern in verschiedenen Landkreiskommunen.
 
Der Bürgermeister weist ausdrücklich darauf hin, dass an der Grundsteinlegung am kommenden Donnerstag selbstverständlich auch interessierte Bürgerinnen und Bürger teilnehmen können.

Foto: Gemeinde Berg

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