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Gedanken zum Karfreitag von Pfarrer Michael Murner

26.03.2024 Neumarkt.

„In den Abgrund sehen – den eigenen – den der Anderen – Alle Hoffnung verwüstet – das Vertrauen dürr – der Körper wund – fruchtlos alles Reden – Und doch fürchte ich die Finsternis nicht – DU warst schon da – DU wirst schon da sein – Amen“

Am Karfreitag stellen wir Christen uns das Leiden und das gewaltsame Sterben Jesu aus Nazareth jedes Jahr neu vor Augen und vor die Seele.

Wir verehren nicht die Gewalt und das Töten. Wir verehren den, der vom Leben erzählte und dessen Botschaft die Gewalt ad absurdum führen wollte.

Vielleicht hat sich in der Hinrichtung Jesu, des Propheten der Liebe zu Gott und zum Mitmenschen, durch die Soldaten des römischen Imperiums, die Gewalt ja tatsächlich ad absurdum geführt und ein für alle Mal als schreiendes Unrecht enttarnt.

Gewalt und Gegengewalt in der Ukraine, in Israel und im Gazastreifen, oder im Sudan, in Syrien, Mali und Myanmar, im Iran und an vielen vielen anderen Orten.

Die Schrecken dieser Kriege, der Unterdrückung und Menschenverachtung sind furchtbar und obszön.

Wenn wir an Karfreitag an den gewaltsamen und unrechten Tod Jesu denken, müssen wir auch das Unrecht beklagen, das die zahllosen Opfer der Kriege und der Unterdrückung jetzt gerade erleiden, denn Christus ist ihnen zum Bruder geworden.

Zum anderen müssen wir im Geist und im Namen des Gewalt-Opfers Jesus aus Nazareth und aller seiner getöteten und verstümmelten Schwestern und Brüder um Frieden beten, z.B. mit Worten wie diesen von Friedrich Schorlemmer und dem Friedenskreis Wittenberg von 1983: „Ich möchte ein Mensch des Friedens werden. – Ich möchte so leben, dass auch andere Menschen leben können – neben mir – fern von mir – nach mir. – Ich suche das Gespräch mit Andersdenkenden. Ich bedenke die Fragen, die sie mir stellen. – Ich möchte so leben, dass ich niemandem Angst mache. – Ich bitte darum, dass ich selber der Angst nicht unterliege. – Ich setze meine Fähigkeiten und Kräfte für eine Gesellschaft ein, in der der Mensch dem Menschen ein Helfer ist.“

Pfr. Michael Murner

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