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Warum Wasser ein knappes Gut ist…

01.02.2024 Neumarkt / Landkreis.

Klimaschutzmanagerin Kathrin Kimmich bei der Projektwoche „Wasser“ in der Berufsschule Neumarkt
 
Dass Wasser in Afrika und anderen heißen Ländern knapp ist, das weiß jedes Kind. Dass aber auch bei uns in Europa, auch in Deutschland und sogar im Landkreis Neumarkt das Thema Wasser immer wichtiger wird, das ist dem ein oder anderen neu.
 
Bei ihrem Vortrag zum Thema „Durstige Güter – wieviel Wasser steckt in unseren Lebensmitteln“ ging die Referentin Kathrin Kimmich sowohl auf globale als auch regionale Zusammenhänge ein. 
 
An zwei Tagen erzählte sie jeweils 4 Berufsschulklassen über Wasserverbrauch und Wasserverfügbarkeit. 
 
In Deutschland verbraucht jeder Bürger im Durchschnitt ca. 130 Liter Wasser am Tag. Das meiste davon für Duschen und Baden, an zweiter Stelle steht die Toilettenspülung, dann kommen Spül- und Waschmaschine, Putzen, Gießen und zu guter Letzt das Wasser in unseren Lebensmitteln und Getränken. 
 
Das ist das Wasser, das wir „direkt“ verbrauchen und nachvollziehen können. De facto verbraucht aber jeder Bürger in Deutschland etwa 4.000 Liter Wasser am Tag. Denn in jedem Produkt, das wir kaufen, in Lebensmitteln, aber auch Kleidung und technischen Geräten, steckt Wasser, das für die Produktion aufgewendet wurde. Dieses Wasser nennt man „virtuelles Wasser“ obwohl es da, wo es verbraucht wird, sehr real ist. Am meisten Wasser steckt in tierischen Produkten. So schlägt ein saftiges 300g-Rindersteak mit ca. 5.000 Liter virtuellem Wasser zu Buche. Für eine Tasse Kaffee wird eine Badewanne voll Wasser verbraucht. Eine Tafel Schokolade „verschlingt“ 1.700 Liter Wasser. Ein Baumwoll-T-Shirt benötigt für die Herstellung ca.  2.500 Liter Wasser und eine Jeans 11.000 Liter. 
 
Die Produktion vieler Produkte im Ausland ist dabei durchaus kritisch zu betrachten. Lebensmittel, wie Kartoffeln aus Ägypten verbrauchen ein Vielfaches an Wasser wie unsere heimischen Kartoffeln und das in einem Land, das nicht viel Wasser zur Verfügung hat. Textilien aus China werden mit Chemikalien behandelt, die teilweise ganze Flüsse verschmutzen und das vorhandene Wasser vor Ort unbrauchbar für die eigene Bevölkerung machen.
 
Was kann man da als Einzelner dagegen tun?
 
Trinkt man statt Kaffee zwischendurch einmal eine Tasse schwarzen Tee (der im übrigen auch Koffein enthält), spart man ca. 110 Liter Wasser pro Tasse. Verzichtet man an einem Tag in der Woche zusätzlich auf Fleisch, kann man mit dem gesparten Wasser 1,5 Jahre lang warm duschen bzw. spart über 30.000 Liter Wasser im Jahr. Kauft man regionale Produkte oder gar bio-regionale Produkte, haben diese bei der Erzeugung relativ wenig Wasser verbraucht und bei Bio-Produkten wird durch den Verzicht auf chemische Düngemittel und Pestizide das Grundwasser nicht verschmutzt.
 
Kleidung sollte man möglichst lange benutzen und gefällt einem ein Stück nicht mehr, dann kann man eine der regionalen Kleidertauschbörsen nutzen, die immer wieder mal stattfinden, um etwas loszuwerden und gleichzeitig neue Lieblingsstücke zu finden.
 
 
Foto: Sharisse Laurente
 
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