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Sturmtief mit orkanartigen Böen überquert die Oberpfalz

31.10.2017 Regensburg / Neumarkt.

Ein Sturmtief mit orkanartigen Böen hielt am Sonntagvormittag die Rettungskräfte der Feuerwehr und die Polizei in der gesamten Oberpfalz in Atem.

Am Sonntagvormittag, 29.10.2017 ab ca. 07.00 Uhr bis in die Mittagstunden, hielt ein Sturmtief mit orkanartigen Böen die Rettungskräfte der örtlichen Feuerwehren und die Polizei in Atem.
 
Die Rettungskräfte mussten eine Vielzahl von umgestürzten Bäumen, umgewehten Verkehrszeichen und Baustellenabsperrungen beseitigen.
 
Umgestürzte Bäume unterbrachen, verteilt über die gesamte Oberpfalz, in mindestens 7 Fällen die Strom- und Telefonleitungen. Die Notdienste waren im Dauereinsatz.


 
Die Deutsche Bundesbahn war ebenfalls betroffen. Im Bereich Neustadt/Waldnaab und Cham fielen Bäume auf die Oberleitung bzw. auf die Gleise der Deutschen Bundesbahn. Die Deutsche Bundesbahn war mit der Beseitigung der Störung bis in die Mittagstunden beschäftigt.
 
In Bad Kötzting drohte die frischerrichtete Mauer eines Neubaues durch den Sturm umgedrückt zu werden.
 
Auf der B 8 bei Hemau sowie auf der B 85 bei Schwandorf wurden 2 Pkw von plötzlichen Windböen erfasst und in den Straßengraben gedrückt. In Bereich Tirschenreuth fiel ein umstürzender Baum auf einen Pkw. In allen drei Fällen blieben die Fahrer unverletzt.
 
In Neumarkt/Opf. fiel auf 20 Länge ein Baugerüst komplett um. Die vorbeiführende Straße musste bis zur endgültigen Beseitigung komplett gesperrt werden.

Die Bilder oben zeigen die Freiwillige Feuerwehr Mühlhausen, die ausrücken musste, um einen auf die B299 ragenden Baum abzusägen.

Fotos: Fabian Schreiner


Teil II (Nachbericht des PPs Oberpfalz):

Nachdem es bis Sonntagmittag bereits zu ca. 150 unwetterbedingten Einsätzen gekommen war (siehe Bericht oben), sorgten die Ausläufer des Herbststurms „Herwart“ am Nachmittag für weitere Beschäftigung der Einsatzkräfte. Im Zeitraum von 12.00 bis 17.00 Uhr wurden in der Einsatzzentrale Oberpfalz knapp 50 weitere Einsätze registriert, die auf das Sturmtief zurückzuführen sind.
Beim Großteil der Einsätze handelte es sich nach wie vor um blockierte Fahrbahnen durch umgestürzte Bäume sowie um umgestürzte Bauzäune bzw. Absperrbaken, vereinzelt auch um heruntergerissene Stromkabel.
 
Bei einigen Gebäuden kam es durch die orkanartigen Böen auch zu Schäden an den Dächern. So z.B. beim Landestormuseum – Drachenmuseum in Furth im Wald, wo einige Dachziegel weggeweht wurden. Bei der Malzfabrik in Sulzbach-Rosenberg drohte ein Teil des Wellblechdaches zu Boden zu stürzen und musste von der Feuerwehr gesichert werden.
 
Im Landkreis Tirschenreuth stürzte zwischen Leonberg und Zirkenreuth auf der Kreisstraße TIR 22 ein Baum um und fiel auf einen Pkw Opel Astra. Dabei hatte die Fahrerin Glück im Unglück, denn sie konnte unverletzt ihr Fahrzeug verlassen. Der Streckenabschnitt musste gesperrt werden, da die Gefahr bestand, dass weitere Bäume umstürzen.
 
Bei Steinberg am See, Lkr. Schwandorf, wurde der Anhänger eines Pkw-Gespanns von einer Windböe erfasst und gegen einen entgegenkommenden Pkw gedrückt. Dessen Fahrer wurde dabei durch Glassplitter leicht verletzt.
 
Im Stadtgebiet Regensburg wurde ein auf öffentlichem Verkehrsgrund abgestellter Pkw-Anhänger durch den Wind unter ein geparktes Fahrzeug geschoben.
 
Gegen 15.30 Uhr stürzte bei Hohenwarth, Lkr. Cham,  ein Baum auf die Bahngleise, so dass die einspurige Bahnstrecke Lam – Bad Kötzting bis zur Beseitigung des Hindernisses für etwa 1 Stunde gesperrt werden musste.
 
Durch starken Regen erreichte im Lkr. Neustadt a.d. Waldnaab die Heidenaab beim Pegel Pressath die Meldestufe 1, was stellenweise zu kleineren Ausuferungen in diesem Gewässerabschnitt führte.
 
Wieviel Unwetterschäden zeitgleich über die Notruf-Nummer 112 bei den Integrierten Leitstellen in Amberg, Regensburg und Weiden i.d.OPf. gemeldet wurden, ist bei der Polizei nicht bekannt.
 
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