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REGINA GmbH Informiert über Nahwärme in Seubersdorf

28.01.2024 Seubersdorf / Landkreis.

Im Landkreis Neumarkt hat die überwiegende Mehrheit aller Häuser eine Ölheizung. Vor allem in den Gebieten, die nicht an ein Erdgasnetz angeschlossen sind, so wie in Seubersdorf der Fall, ist der Anteil mit bis zu 90% überproportional hoch.
Obwohl sowohl das Gebäudeenergiegesetzals auch das Gesetz zur kommualen Wärmeplanung am 01.01.2024 in Kraft getreten sind, sieht man viele Hausbesitzer ratlos.
Denn gerade in Altbauten sind Wärmepumpen nur bedingt sinnvoll und oft wären hier Biomasseheizungen (z.B. Pellets, Hackschnitzel oder Scheitholz) die vermeintlich einzige Lösung.  
Ein sinnvolles Instrument zur Erzeugung von Wärme sind Nahwärmenetze. Hier wird statt vielen einzelnen Heizungen für einzelne Häuser ein großes Heizwerk für eine Vielzahl von Häusern gebaut und dieses Netz mittels eines Rohrleitungssystems miteinander verbunden. Hierdurch ergeben sich viele Synergieeffekte, letztendlich muss nur ein einziges Heizungssystem bedient werden.
In Seubersdorf gibt es bereits ein kleines Nahwärmenetz und ein weiteres ist gerade in Planung. Nichtsdestotrotz ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Netze entstehen können, sofern sich in einer gewissen räumlichen Dichte genügend Anschließer finden. Und das betrifft grundsätzlich nicht nur den Hauptort, sondern auch alle Ortsteile. 
Zu Beginn der Planungen eines neuen Nahwärmenetzes für eine Gemeinde steht zunächst eine sogenannte Erstinformationsveranstaltung.
Eine solche ist für Seubersdorf am Dienstag, den 30.01. um 19:00 Uhr im Bürgerhaus geplant. Referent ist Florian Schroll von der Fa. Enerpipe. Alle Seubersdorfer, die noch eine alte Heizung haben, sind hierzu herzlich eingeladen. 
Die Organisation und Moderation der Veranstaltung übernimmt die Klimaschutzmanagerin Kathrin Kimmich von der REGINA GmbH.
Auf dieser Erstinformationsveranstaltung wird die Funktionsweise eines Nahwärmenetzes im Detail erläutert. Anschließend wird die Gemeinde Formulare an alle Haushalte verschicken, in denen die Hauseigentümer ihr Interesse bekunden können. Diese erste Interessensbekundung ist noch unverbindlich, aber wegweisend. Hier werden Daten zu den bestehenden Heizungen abgefragt und der Bedarf an Leistung ermittelt. 
In einem zweiten Schritt wird anhand der Lage der Häuser dieser Interessenten ein Netzplan erstellt, in welchem bereits die Lage des Heizwerkes, die Länge der verlegten Leitungen und die angeschlossenen Häuser abgebildet sind. Anhand dieses Planes und der Anzahl der angeschlossenen Häuser kann eine erste grobe Berechnung der Kosten erfolgen.
Anschließend wird als nächster Schritt eine zweite Informationsveranstaltung einberufen. Hier kommen alle zusammen, die eine Interessensbekundung abgegeben hatten und in einem sogenannten „Fokusgebiet“ liegen, also einem Gebiet, in welchem ein Nahwärmenetz wirtschaftlich erscheint. Nun wird die erste, noch grobe Kostenberechnung des Nahwärmenetzes vorgestellt.
Und nun kommt der wichtigste Schritt: die Interessenten müssen nun verbindlich erklären, ob sie am Nahwärmenetz teilnehmen möchten oder nicht. Dies müssen sie nicht gleich in der Veranstaltung tun, hierfür gibt es noch eine gewisse Frist. Erst danach entscheidet sich, ob die berechneten Kosten so bleiben, oder ob sich noch etwas verändert. Die Errichtung eines Nahwärmenetzes erfordert demnach einen Vertrauensvorschuss und einen gewissen Zusammenhalt, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Mit guter Planung und entsprechenden Fördermitteln (sowohl für den Bau des Netzes als auch für den Anschluss am jeweiligen Haus) können die Energiekosten bei Nahwärmenetzen deutlich unter denen anderer Heizsysteme liegen.
Bürgermeister Andreas Steiner unterstützt die Bestrebungen, Nahwärmenetze zu erschließen, obwohl die Umsetzung aller Voraussicht nach in privatwirtschaftlicher Hand liegen wird. 

Fachlicher Ansprechpartner: Kathrin Kimmich

Klimaschutzmanagement im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
Tel.: 09181 – 50 929 11
E-Mail: kimmich(ät)reginagmbh.de
 
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