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Natürliche Wassergewinnung in Hausheim: Gemeinde informierte Schüler am Weltwassertag

23.03.2018 Berg.

Die Quelle Hausheim sowie der Hochbehälter der Trinkwasserversorgungsanlage der Gemeinde Berg  in Hausheim-Doktorshof waren am Weltwassertag Treffpunkt von 21 Schülerinnen und Schülern der Ganztagsklasse 3g der Schwarzachtal-Schule Berg mit Bürgermeister Helmut Himmler, Wassermeister Michael Federer, Fachkraft Marco Federl und Klassenlehrerin Corinna Härtl.

Die Vereinten Nationen rufen die Staatengemeinschaft in jedem Jahr zur Unterstützung des Weltwassertags am 22. März auf. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Nature for Water“. Dabei soll der Weltwassertag 2018 für eine stärkere Berücksichtigung naturnaher  Potentiale von Ökosystemen nutzende Lösungen im Gewässermanagement werben.

Dies konnten Bürgermeister Himmler und seine Mitarbeiter  den Schülern anhand der Gegebenheiten in Hausheim anschaulich vermitteln. Das Trinkwasser mit bester Qualität wird dort im Waldgebiet beim Doktorshof gefasst,  läuft anschließend im natürlichen Gefälle zum Trinkwasserspeicher und danach ins Versorgungsnetz von Hausheim bzw. über die Verbundleitung nach Berg – ohne jedwede Aufbereitung des Lebensmittels Trinkwasser. Von der Quelle Hausheim wurden bis zu 145 Kubikmeter Wasser pro Jahr bezogen und in die Haushalte geliefert. Die Wasserversorgungsanlage Hausheim wurde in den Jahren 1954 bis 1957 nach Plänen des Bayerischen Landesamtes für Wasserwirtschaft gebaut und um die Jahrtausendwende mitsamt den Ortsnetzen umfassend saniert bzw. erneuert. Das bestehende Wasserschutzgebiet umfasst eine Fläche von 57 Hektar.
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Die Gemeinde Berg als Wasserversorger hat für alle Quellen und die Brunnen Oberölsbach, I und II in Berg sowie für die Karstbrunnen III und IV bei Häuselstein festgesetzte Wasserschutzgebiete. Die Gemeinde als Wasserversorger hat das Wasserrecht für eine Jahresfördermenge und von 560.000 m³ pro Jahr und verkauft jährlich rund 375.000 m³ Trinkwasser in Lebensmittelqualität an die Haushalte. Trotz wachsender Bevölkerung steigt der Wasserverbrauch nicht, weil die Gemeinde den sinnvollen Gebrauch von Dachwasser über ein Zisternen-Förderprogramm finanziell unterstützt und die Bürger ökologisch handeln. Das Trinkwasser wird laufend in Labors untersucht und muss die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung einhalten.? ?Die Wasserversorgungseinrichtung der Gemeinde wurde rundum in den Bereichen Wassergewinnung, Leitungsinfrastruktur, Speicherung in Hochbehältern, Steuerung durch EDV sowie Wasserverteilung modernisiert und hat einen Wert von 17 Millionen Euro. Zuletzt wurde die Zentrale der Wasserversorgung in Berg generalsaniert und in Häuselstein wurde mit einem Kostenaufwand von 450.000 Euro am Hochbehälter eine Ultrafiltrations-Anlage eingebaut. Diese führt zu bester Wasserqualität und minimiert die Risiken der Karstbrunnen für den nördlichen Versorgungsbereich der Gemeinde Berg.? ?Die sechs Hochbehälter haben ein Speichervolumen von 2050 m³ und diese Menge ist insbesondere für den Brandschutz unabdingbar erforderlich. An Zubringerleitungen sind 34,5 Kilometer und darüber hinaus 48,8 Kilometer Ortsnetzleitungen mit 2570 Grundstücksanschlüssen mit Wasseruhren zu unterhalten und über die Jahrzehnte immer wieder zu erneuern.? ?Einschließlich Haupt- und Nebenwohnsitzen werden derzeit in der Gemeinde Berg 7.542 Einwohner durch die gemeindeeigene Wasserversorgungsanlage mit Trinkwasser versorgt. In Kooperation mit Nachbarkommunen versorgt die Gemeinde Burgthann 228 Bürgerinnen und Bürger in Haslach, Gspannberg, Rührersberg und Reichenholz, die Pettenhofener Gruppe 101 Einwohner in Bischberg und die fränkische Hammerbachtalgruppe 13 Einwohner in der Mauertsmühle. All diese Kooperationen funktionieren nach Aussagen von Bürgermeister Helmut Himmler hervorragend in bester Nachbarschaft.??Der Bürgermeister verdeutlichte am Weltwassertag, dass entgegen den Liberalisierungsbestrebungen der EU die Wasserversorgung niemals der Geschäftemacherei und der privaten Gewinnmaximierung überlassen werden dürfe. Wasser sei ein öffentliches und wertvolles Gut und müsse daher in öffentlicher Verantwortung bleiben. Nur dann sei eine kostengünstige, nachhaltige, ressourcenschonende und somit zukunftsfähige Wasserwirtschaft garantiert. Ein Kubikmeter Trinkwasser – ein Lebensmittel – koste in Berg derzeit 1,26 Euro und der Tagesverbrauch je Bürger liegt bei 134 Liter.
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Ziel des Internationalen Weltwassertages ist es, auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschheit, den Schutz der Wasservorkommen und deren nachhaltige Nutzung aufmerksam zu machen.

Foto: Gemeinde Berg

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