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Maikundgebung des DGB 2016 in Neumarkt

30.04.2016 Neumarkt.

„Zeit für mehr Solidarität“, so heißt das bundesweite Motto des DGB zum diesjährigen Tag der Arbeit, dem 1.Mai 2016. Die Neumarkter Maikundgebung beginnt um 9:30 Uhr auf dem Rathausplatz im Herzen der Stadt. Nach der Begrüßung durch den Neumarkter DGB-Kreisvorsitzenden Michael Meyer wird unter anderem Oberbürgermeister Thumann ein Grußwort halten.

Olga Redda, Kassiererin und in der Geschäftsführung der IG Metall Regensburg wird die Hauptrede zum 1.Mai halten.

Schwerpunkte der Maikundgebungen im Jahre 2016 sind die Forderung nach einem handlungsfähigen Staat, der Kampf gegen Lohndumping im Betrieb sowie gegen drohende Armut im Alter.

Die Gewerkschaften weisen seit Jahren auf die fehlenden Investitionen in die öffentliche Infrastruktur hin. Darunter leiden alle Menschen. Wir brauchen Investitionen in Schulen, Kitas, Verkehrswege, den Wohnungsbau sowie mehr Personal im öffentlichen Dienst, bei der Polizei, in Schulen und Kitas. Der jetzige Zustand gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Zukunftsfähigkeit unseres Landes.

Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung wurde zugesagt, dass der Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen endlich verhindert wird. Hunderttausende Kolleginnen und Kollegen verdienen weniger und werden schlechter behandelt als die Stammbelegschaft. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit: Die Gewerkschaften fordern ein Gesetz, das Missbrauch wirksam verhindert.

Die Rentenerhöhungen für 2016 können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Millionen Menschen Armut im Alter droht, wenn nicht jetzt gegengesteuert wird. Die Rente muss für ein würdiges Leben im Alter reichen.

Im Anschluss an die Kundgebung findet wieder das DGB-Maifest statt. Bei musikalischer Unterhaltung mit „Tin Can Rumors“ ist für Speisen und Getränke durch die Gastwirte Sippl aus Döllwang ebenso gesorgt, wie für ein Kinderprogramm.


1. Mai – Internationaler Feiertag der Arbeit
Der 1.Mai ist weder Frühlingsanfang, noch der Tag zur Eröffnung der Grillsaison, noch ist er ein Feiertag weil die Maibäume aufgestellt werden. Der 1. Mai ist der der internationale Feiertag der Arbeit mit einer 126-jährigen wechselvollen Geschichte.

100. Jahrestag des Sturms auf die Bastille
Zum 100. Jahrestag des Sturms auf die Bastille trafen sich am 14. Juli 1889 über 400 Delegierte sozialistischer Parteien und Gewerkschaften aus zahlreichen Ländern zu einem internationalen Kongress in Paris. Die Versammelten verabschiedeten eine Resolution des Franzosen Raymond Felix Lavigne, in der es hieß:
“Es ist für einen bestimmten Zeitpunkt eine große internationale Manifestation zu organisieren, und zwar dergestalt, dass gleichzeitig in allen Städten an einem bestimmten Tage die Arbeiter an die öffentlichen Gewalten die Forderung richten, den Arbeitstag auf acht Stunden festzusetzen (…). In Anbetracht der Tatsache, dass eine solche Kundgebung bereits von dem amerikanischen Arbeiterbund (…) für den 1. Mai 1890 beschlossen worden ist, wird dieser Zeitpunkt als Tag der internationalen Kundgebung angenommen.”

Wieso 1. Mai als Feiertag?
Das Datum 1. Mai geht auf die amerikanischen Gewerkschaften zurück. Zum Ende des amerikanischen Bürgerkriegs erhoben die Gewerkschaften dort erstmals die Forderung nach dem 8-Stunden-Tag. Zu der Zeit galten weithin Arbeitszeiten bis zu 13 Stunden am Tag, allmählich konnten die Arbeiter den 10-Stunden-Tag durchsetzen. 20 Jahre später, 1884, wurde die allgemeine und verbindliche Durchsetzung einer täglich achtstündigen Arbeitszeit in Angriff in Angriff genommen. Sie beschlossen, am 1. Mai 1886 dafür einen mehrtägigen Generalstreik zu führen. Noch stand nicht der Termin, sondern die Forderung im Mittelpunkt.

Über 400.000 Streikende
Der 1.Mai galt in den USA traditionell als “Moving day”, als Stichtag für den Abschluss oder die Aufhebung oder das Auslaufen von Verträgen, häufig verbunden mit Arbeitsplatz- und Wohnungswechsel. Der 8- Stunden-Tag sollte in die neuen Verträge aufgenommen werden. Dafür traten am 1. Mai 1886 um die 400.000 Beschäftigte in den USA in den Streik, aber nur für rund 20.000 Arbeiter konnte der Achtstundentag durchgesetzt werden.
Die Kundgebung am Haymarket inChicago endete jedoch schrecklich. Nach Darstellung der Polizei warfen Anarchisten eine Bombe auf Beamten, siebender Polizisten starben. Vier anarchistische Arbeiterführer wurden, obwohl keine Beteiligung am Anschlag nachgewiesen werden konnte, zum Tode verurteilt und gehenkt. Der blutige Vorfall konnte den Kampf für den 8-Stunden-Tag nur vorübergehend unterbrechen. Im Dezember 1888 erklärten Gewerkschaftsdelegierte in St. Louis - unter ihnen viele deutschstämmige Einwanderer - am 1. Mai 1890 erneut Streiks und Kundgebungen durchzuführen. Die Bewegung internationalisierte sich, im selben Jahr forderten zum Beispiel auch die französischen Gewerkschaften die Einführung des Acht-Stunden-Tags.


 

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