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Demokratisches Forum Berching: Nicht nur für Bürger/innen

14.08.2021 Berching.

Die bayerische Staatsregierung ruft mit einer aktuellen Handreichung Bürgerinnen und Bürger zu Natur- und Artenschutz im unmittelbaren Wohnumfeld auf. Das finden wir begrüßenswert. Wir meinen, eine weitere Handreichung speziell an die Adresse der Gemeinde¬verwaltungen könnte zielführend sein. Auch in unserer Großgemeinde sehen wir noch viel Spielraum zur stärkeren Berücksichtigung ökologischer Aspekte im Management des öffentlichen Raums.

Am Rathaus liegt aktuell zum Mitnehmen die Broschüre „Artenschutz leicht gemacht – Eine Handreichung für Bürgerinnen und Bürger“ aus. Darin wirbt das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr für die Gestaltung vielfältiger Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Bürger bekommen Tipps, wie man nicht nur im Garten eines Eigenheims, sondern selbst auf dem Balkon einer Mietwohnung schnell, ohne großen Aufwand und zu geringen Kosten ökologische Nischen schaffen kann.

Das Ministerium wirbt unter anderem für begrünte Dächer und Fassaden, einheimische Pflanzen, unversiegelte Oberflächen, Trockensteinmauern und Solar- und Regenwassernutzung. Blumenwiesen anstelle eintöniger Rasenflächen entstehen allein durch weniger mähen. Auch kleine Maßnahmen wie Pflanzkästen und Nisthilfen finden positive Erwähnung. Daneben lässt sich mit dem Zulassen von „Unordnung“ und mit extensiver Pflege auch noch Geld sparen. Die Maßnahmen dienen dem Artenreichtum und schaffen zudem ein angenehmes Mikroklima im Wohnumfeld.

Abgeraten wird von „tödlichen Hilfsmitteln“ wie dem Einsatz von Laubbläsern und der Anwendung chemischen Pflanzenschutzes. Ebenso auf der Negativliste stehen Schottergärten, die in den letzten Jahren in Mode, gleichzeitig aber wegen ihrer vielen bedenklichen Nachteile stark in die Kritik gekommen sind.

Schlechtes Vorbild: geschotterte Verkehrsinsel in der Spitalwiese.

In diesem Sinne gibt die Stadt Berching den Bürgern ein schlechtes Vorbild, wenn sie „In der Spitalwiese“ im Neubaugebiet im Sulztal die seitlich versetzten Verkehrsinseln, die den Verkehr entschleunigen, mit Schotter auffüllt. Uns ist, wie einem zunehmenden Anteil der Stadtratsmitglieder aller Fraktionen, die ökologische Gestaltung unserer Gemeinde ein Anliegen. Davon zeugen manche Diskussionen im Rat. Auch wenn die Biodiversität in der Arbeit des Bauhofs bereits zunehmend Berücksichtigung findet, sind wir uns mit anderen Ratskolleg/inn/en einig: es geht noch besser.

Positiv: Blühstreifen am Kinderspielplatz nördlich vor der Wehrmauer.

Dem Staatsministerium schlagen wir vor, mit seinem Artenschutzanliegen nicht allein Bürgerinnen und Bürger anzusprechen, sondern eine spezielle Handreichung für die bayerischen Kommunen erstellen zu lassen. Im öffentlichen Raum besteht allerorts noch viel Spielraum, die Biodiversität zu fördern und dabei manchmal auch noch Geld zu sparen.

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