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Borreliose - verharmlost, unterschätzt, fehldiagnostiziert / Vortrag am 30.04.2016

29.03.2016 Neumarkt.

Borreliose – Zeckeninfektion mit vielen Gesichtern

Vortrag und Beratung am Samstag, den 30. April 2016, 14.00 bis 16.00 Uhr

Ort: Bürgerhaus Neumarkt, Fischergasse 1

Eintrittskarten unter www.neumarkt-ticket.de und eine Stunde vor Beginn an der Tageskasse. 8 €

Referentin:  Ute Fischer,  selbstbetroffene Wissenschaftsjournalistin und Vorsitzende der Patientenorganisation Borreliose und FSME Bund Deutschland e.V.

Veranstalter: Chronische Borreliose-Selbsthilfegruppe Schwarzachtal, (Region Altdorf, Burgthann, Feucht, Neumarkt/Opf., Schwarzenbruck, Wendelstein)  Adresse siehe unten.

Das Märchen von der Wanderröte

Wenn sich nur jede Borreliose mit einer Wanderröte zu erkennen gäbe, hätten es Ärzte und Patienten leichter, die durch Zecken übertragene Infektion zu erkennen und schnellstmöglich zu behandeln. Doch jede Wanderröte sieht anders aus: Es ist nicht immer ein Ring, auch nicht immer ein roter Fleck. Bei etwa der Hälfte aller Infizierten taucht überhaupt keine Wanderröte auf. Dafür gibt es aber andere körperliche Anzeichen, die zum Beispiel nach einer Grippe aussehen, manchmal nach Rheuma, nach Fibromyalgie, nach Degeneration oder nach Depression. Und nicht selten wird die Diagnose „Verdacht auf  Multiple Sklerose“ gestellt.

Im Rahmen einer Power-Point-Präsentation informiert die selbstbetroffene Wissenschaftsjournalistin Ute Fischer, Reinheim, über die vielen Gesichter eine Borreliose, über Fehldiagnosen und Missverständnisse. Nahezu alle Ärzte und Patienten verlassen sich auf  Bluttests und  interpretieren sie völlig falsch. Im Blut werden keine Borrelien gefunden, sondern nur die Antikörper, die das Immunsystem als Abwehrwaffe entwickelt.

Ein positiver Test beweist keine Borreliose

Dieser preiswerte Antikörpertest ist nicht standardisiert. Es gibt davon mehr als 25 verschiedene. Man kann mit dem gleichen Blut in einem Labor höchst positiv und im nächsten negativ sein. Ein positiver Test beweist keine Borreliose und ein negativer schließt sie nicht aus. Die Diagnostik einer Borreliose führt über ein erkennbares Muster  aus  Ereignissen und Beschwerden.  Den Zeckenstich an sich bemerken sowieso nur die wenigsten Menschen.  Die meisten Borreliose-Patienten haben nie eine Zecke an sich gesehen.

Ein negativer Test schließt Borreliose nicht aus

Antikörper-Tests sind  ungeeignet, den Erfolg einer Behandlung zu dokumentieren; denn sie lassen sich nicht wegtherapieren. Wenn nach einer Behandlung keine Antikörper mehr vorhanden sind, ist das kein Zeichen von Heilung, sondern dass das Labor versagt hat; auch, weil es vom Arzt keine Informationen über den Patienten erhielt.    

Die Ende 2015 neu gegründete Borreliose-Selbsthilfegruppe Schwarzachtal trifft sich in regelmäßigen Abständen zu einem Stammtisch in Burgthann. Neue Teilnehmer sind herzlich willkommen. Der Erfahrungsaustausch über diese häufig sehr komplex verlaufende Erkrankung steht dabei im Vordergrund.

Foto: privat
 

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