Nachrichten Akustische Wohnzimmeratmosphäre in hoher Qualität
28.01.2018 Oberweiling.
Akustische Wohnzimmeratmosphäre in hoher Qualität war am Samstag in der Kneipenbühne zu erleben, als nach fünf Jahren das Quartett „Dillberg“ auf den Brettern, die O'wei bedeuten, endlich einmal wieder sein zahlreiches Publikum beglückte. Hervorragende Arrangements, kluge Texte, perfekter, oft dreistimmiger Gesang, ein Harmoniereichtum, den man heutzutage normalerweise in der Popmusik vergeblich sucht: Das alles konnte die mucksmäuschenstill lauschenden Zuhörer überzeugen. Zudem war es eine Lust, das einmalige Perkussionsset des Drummers Johannes Voltz zu erleben.
Pianist und Sänger Dominik Hinney zeichnet verantwortlich für die sensiblen, fantasievollen Texte, Gitarrist Oliver Spieß (zweite Stimme) ist für die Arrangements zuständig und Bassist Rolf Scharrer (ebenfalls zweite Stimme) groovt, was das Zeug hält; so fügt sich alles zu einem traumhaft schönen Gesamtbild, das von wunderbaren deutschsprachigen Liedern geprägt ist.
Ach ja, dass die Band den Stil ihrer Musik als "Neopopularmusik" bezeichnet, erscheint ein wenig hochgestochen. Die Sprachschöpfung klingt dennoch wesentlich angenehmer als das vom Bayerischen Rundfunk kreierte Wortungeheuer „Heimatsound“, eine „Spreche“ – O’Ton der BR-Moderatorin bei einem Gespräch mit einem Studiogast im Rahmen der Sendung „Eins zu Eins. Der Talk“ (grausam!) –, derer sich gebildete Menschen enthalten sollten.
Foto: Golly Hertlein
