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Aktives Feuerwehrmitglied aus dem Landkreis ist der 1500. Mobile Retter

29.03.2023 Neumarkt / Landkreis.

Wie der Facebook-Seite des Projekts Mobile Retter für die Landkreise Cham, Neumarkt und Regensburg www.facebook.com/mobileretterregensburg zu entnehmen war, kommt der 1500. Mobile Retter aus der Freiwilligen Feuerwehr Laaber aus der Gemeinde Pilsach.


 
Am Abend des 13. März führte die Freiwillige Feuerwehr Laaber in ihrem Schulungsraum eine Fortbildung im Bereich der Ersten Hilfe in Zusammenarbeit mit den First Respondern aus Lauterhofen durch. Im Anschluss an die Fortbildungsveranstaltung erfolgte für interessierte Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr eine Infoveranstaltung mit einer Präsenzschulung der Mobilen Retter Cham- Neumarkt- Regensburg mit Vorstellung der zugehörigen REAP-Studie. Im Rahmen der Präsenzschulung konnte mit Reinhard Werner von der Freiwilligen Feuerwehr Laaber der 1500. Mobile Retter gewonnen werden.
 
Über den Link forms.gle/GAsCrRL9KfQfSAsTA kann für Interessierte Organisationen eine Präsensschulung gebucht werden. Weitere Details und Informationen zum Projekt Mobile Retter sowie zur REAP-Studie finden Sie auch auf der Internetseite mobile-retter-regensburg.de/
 
Hintergrund des Systems "Mobile Retter" - "Mobile Retter-App" kann wichtige Minuten bei Herz-Kreislauf-Stillstand bringen

Über 60.000 Menschen erleiden deutschlandweit jährlich einen präklinischen Herz-Kreislauf-Stillstand. Das Gehirn wird nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. Die umstehenden Menschen sind sich häufig unsicher, wie sie handeln sollen. Dabei ist es wichtig, schnellstmöglich mit Wiederbelebungsmaßnahmen zu beginnen. In nur 40 Prozent der Fälle wird vor Eintreffen des Rettungsdienstes mit einer Herz-Druck-Massage begonnen. In einem solchen medizinischen Notfall entscheidet schnelles und besonnenes Handeln über Leben oder Tod. Die Mobile Retter-App unterstützt dabei, indem sie qualifizierte Ersthelfer in der Nähe des Notfallortes alarmiert. Das Projekt „Mobile Retter Regensburg“ ist eine Kooperation der regionalen Kliniken mit dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, den Rettungsdiensten und der Integrierten Leitstelle (ILS) Regensburg.



Ersthelfer in der Nähe werden verständigt

Das Prinzip ist dabei denkbar einfach. „Sobald der Notruf in der integrierten Leitstelle Regensburg eingeht, wird parallel zum Rettungsdienst das Mobile Retter-System aktiviert. Über die "Mobile Retter-App" werden dann registrierte, qualifizierte Ersthelfer in der Nähe des Einsatzortes lokalisiert und über den Notfall informiert. Ist zufällig ein "Mobiler Retter‘ in der Nähe, wird dieser zum Einsatzort gelotst und kann mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen und die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken“, erklärten Oberarzt PD Dr. Carsten Jungbauer und Dr. Julian Hupf vom Universitätsklinikum Regensburg (UKR) bei der Projektvorstellung am 21.12.2022 im Landratsamt Neumarkt i.d.OPf.

Ergänzung zum bestehenden System

„Das Projekt soll das bestehende System aus Rettungsdienst und First Respondern nicht ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen und die Versorgung bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand verbessern. Dies versuchen wir in der begleitenden REAP-Studie auch wissenschaftlich nachzuweisen“, erklärt Dr. Julian Hupf, Oberarzt der Interdisziplinären Notaufnahme des UKR.

Zielgruppe

Die Teilnahme an einem Erste Hilfe Kurs reicht für eine Registrierung in der App nicht aus. Sie richtet sich eher an Feuerwehrler, Krankenschwestern, Arzthelferinnen und weitere Berufsstände, die in professioneller Reanimation ausgebildet sind. Für Interessierte werden Anfang kommenden Jahres Präsenzschulungen durch Multiplikatoren angeboten, eine Freischaltung als Mobiler Retter erfolgt nach dem Nachweis einer solchen Schulung. Mehr Infos finden Interessierte unter www.mobile-retter-regensburg.de

Wissenschaftliche Begleitung durch REAP-Studie

Mit der Regensburger Reanimations-App-Studie, kurz REAP-Studie, wird das Projekt der Mobilen Retter Regensburg wissenschaftlich begleitet. Ziel ist es, einen Wirksamkeitsnachweis für Smartphone-basierte Ersthelfersysteme zu erbringen. Dazu werden über den Verlauf von zwei Jahren alle reanimierten Patienten im Einsatzgebiet der App erfasst und hinsichtlich medizinischer und neurologischer Folgeschäden nachverfolgt. Die Studie wird durch die Deutsche Herzstiftung gefördert.

Fotos: FFW Laaber, Birgit Aigner

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